Eine Reportage aus dem Deutschunterricht

Ein Reaktorunfall, eine flüchtende Schülerin, ein Land im Ausnahmezustand – Die Wolke von Gudrun Pausewang ist keine leichte Lektüre. Trotzdem (oder gerade deshalb) haben wir uns im Deutschunterricht der 8e intensiv mit dem Roman beschäftigt – nicht nur lesend, sondern auch schreibend und gestaltend.
Statt nur Arbeitsblätter abzuarbeiten, führte unsere Klasse ein Lesetagebuch, mit dem wir uns dem Buch auf ganz unterschiedliche Weise nähern konnten. Die Idee dazu kam von unserer Deutschlehrerin – sie stellte uns einen Aufgabenbogen mit zehn Einträgen zur Verfügung, von denen wir eine Meinung zum Buch verpflichtend bearbeiten mussten. Die restlichen Aufgaben konnten wir selbst wählen.
Kreativ, nachdenklich, manchmal überraschend
Die Aufgaben waren abwechslungsreich: Manche von uns wählten eine besondere Textstelle aus, illustrierten sie und erklärten, warum sie berührt hat. Andere schrieben als Reporter eine Nachricht über das Unglück in Grafenrheinfeld oder führten ein fiktives Interview mit einer Figur. Besonders spannend war es, sich in Figuren hineinzuversetzen – zum Beispiel in ein Mitglied der Familie Heubler oder in Tante Helga.
Einige verfassten Briefe aus der Sicht von Tümmes, dem Krankenpfleger, oder erfanden alternative Enden für Janna-Berta. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich – sachlich, kreativ, emotional oder auch mal überraschend humorvoll.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich beim Schreiben mal Gänsehaut bekomme“, meinte ein Schüler nach dem Brief an Tümmes.
„Man hat richtig gemerkt, wie krass sich die Menschen verändern, wenn alles zusammenbricht“, sagte eine Mitschülerin nach dem inneren Monolog von Helga.
Fazit über unsere Arbeit mit dem Tagebuch
Das Lesetagebuch hat uns nicht nur geholfen, Die Wolke besser zu verstehen – es hat uns auch die Möglichkeit gegeben, uns kreativ mit ernsten Themen auseinanderzusetzen. Viele Aufgaben forderten uns heraus, manche machten sogar Spaß. Am Ende konnten wir stolz auf das Ergebnis sein: auf unsere Texte, Zeichnungen, Gedanken und Ideen. Und darauf, wie jede(r) von uns auf seine eigene Weise das Buch erlebt hat.

Klasse 8e mit Frau Köhler